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OWL gewinnt Spitzencluster-Wettbewerb

10.000 neue Jobs erhofft

Bundesregierung gibt 40 Millionen € für Forschung und Entwicklung in die Spitzentechnologie

aus "Neue-Westfälische" vom 20.01.2012 - Korrespondentin Alexandra Jacobsen


Herren mit Sekt: v.l. Wilhelm Schäfer, Zukunftsmeile Fürstenallee; Jürgen Gausemeier, Leiter Heinz-Nixdorf-Institut; Wolfgang Marquardt, OWL Marketing; Karl Heinz Stiller, Aufsichtsratvorsitzender Wincor Nixdorf AG; Oliver Hermann, Präsident Hochschule OWL; Herbert Weber, Geschäftsführer OWL Marketing; Roman Dumitrescu, Universität Paderborn.


Berlin. Ostwestfalen-Lippe ist in die erste Liga der deutschen Hochtechnologie aufgestiegen. Die Region gehört mit ihrem Projekt "It’s OWL" zu den fünf Gewinnern eines Innovations-Wettbewerbs, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen hatte. Konkret bedeutet das für die nächsten fünf Jahre einen Geldsegen aus Berlin für OWL in Höhe von 40 Millionen Euro.

Elf Finalisten hatten im so genannten Spitzencluster-Wettbewerb (Cluster = Haufen, Bündel) den Sprung in die letzte Runde geschafft. Aber nur fünf wurden von einer unabhängigen Jury als Gewinner ausgewählt. Die Ostwestfalen und Lipper sind die einzigen Sieger aus NRW, obwohl sich auch die Rhein-Ruhr-Region mit einem Kraftwerksprojekt beworben hatte. 

Andreas Barner, Chef der Jury und Sprecher des Unternehmens "Boehringer Ingelheim", stellte die Vorzüge von "It’s OWL" heraus: Die Verschmelzung von Mechanik und Elektronik, von klassischer Ingenieurswissenschaft und Informatik sei das Besondere. 

Hand in Hand arbeiteten in OWL 173 Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Produktionsinnovationen sollen vor allem für den Maschinenbau und die Elektro- und Automobilzulieferindustrie Zukunftsmärkte erschließen.

Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL-Marketing-GmbH, geht davon aus, dass "It’s OWL" in den nächsten fünf Jahren 10.000 Arbeitsplätze in der Region schaffen wird. Entwickelt wurde unter anderem eine intelligente Fahrzeugbeleuchtung, die sich dem individuellen Fahrstil in der Kurve anpasst. 

Zu den 40 Millionen Euro aus Berlin steuern heimische Unternehmen noch 80 Millionen bei. So ist mit einem gesamten Investitionsvolumen von mindestens 120 Millionen Euro zu rechnen.

"Wir neigen nicht zum Protzen"
Jury-Chef Andreas Barner hatte für die Ostwestfalen eine ganz spezielle Bemerkung parat: "Etwas still" hätten sie ihr beeindruckendes Cluster auf den Weg gebracht. "So sind wir nun mal in OWL", sagt Herbert Sommer, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OWL-Marketing-GmbH: "Wir neigen nicht zum Protzen." Sommer ist sicher, dass in diesen Tagen "ganz viele Leute auf der Landkarte nachgucken werden, wo OWL eigentlich liegt". 

Auch Weber sieht darin einen großen Wert dieser Auszeichnung: "Zum ersten Mal ist hier OWL als Marke bundesweit in Erscheinung getreten." Sowohl Sommer als auch Weber betonen, dass das Projekt ohne die fachkundige Leitung des Cluster-Managers Jürgen Gausemeier vom Heinz-Nixdorf-Institut Paderborn nicht möglich gewesen wäre.

Begeistert ist auch der Mindener Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter: "Von den Investitionen und der besseren Vernetzung in Forschung und Entwicklung wird ganz OWL und vor allem auch viele kleine Mittelständler profitieren." Es sei ein guter Tag für OWL, ergänzt Kampeter. 

Er weist aber darauf hin, dass die Arbeit nun erst richtig losgeht. In der Tat sind zwar die 40 Millionen Euro zugesagt, aber bis Ende März müssen trotzdem noch Anträge für die 34 Einzelprojekte formuliert werden. Das Ministerium will bei einer "Clusterkonferenz" am 23. Februar in Berlin die fünf Gewinner feierlich prämieren. 

Neben "It’s OWL" wurden noch diese Spitzencluster mit jeweils 40 Millionen Euro ausgezeichnet: ein Biomasse-Projekt aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, ein Elektromobilitäts-Cluster aus Stuttgart, ein Projekt für individualisierte Medizin aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und das Leichtbauprojekt "Carbon" aus München.


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